Text / Fotos: FSC Remscheid e.V.
Text / Fotos: FSC Remscheid e.V.
Mit großer Spannung, ging die Deutsche Meisterschaft in Bad Saulgau nach acht Durchgängen zu Ende.
Die Deutsche Speed Skydiving-Elite traf sich in Bad Saulgau mit internationaler Beteiligung aus neun Nationen. Die erzielten Wertungen flossen auch in die ISSA World Series Speed Skydiving ein.
Beste Deutsche nach acht Runden wurde Lucia Lippold vom FSC Remscheid als Titelverteidigerin mit 357.42 Km/h. In der ISSA World Wertung erreichte Lucia Lippold damit den zweiten Platz und gewann Silber.
Moritz Friess, amtierender Weltmeister konnte nach Argentinien aus
familiären Gründen nicht den Trainingsaufwand betreiben, wie vor der WM
2018. Zusammengefasst reichte es dann auch nicht mehr aus, die
erforderliche Leistung für den 1. Platz zu erbringen.
Wenn man nun
die Geschwindigkeiten vergleicht und auf acht Runden herunterrechnet,
sind es knapp 2,2925 Sekunden, wo Marco Hepp pro Sprung schneller
gewesen ist. Anerkennung und Lob von Moritz Friess.
Die Platzierungen haben zur Folge, dass Weltmeister Moritz Friess, der neue Deutsche Meister Marco Hepp und der 3. Platzierte Matthias Kraft, gemeinsam als Nationalteam der Bundesrepublik Deutschland starten werden. Vom 21. bis 23 Juni 2019 werden sie in Zwartberg, Belgien beim Finale der Speed Skydiving World Series 2019 an den Start gehen.
Alle drei sind vom Verband bereits nominiert worden. Ein gemeinsames
Ziel, dass die drei sich erhoffen, ist Gold in der Nationenwertung zu
holen.
Bei den Frauen und für Lucia Lippold vom FSC Remscheid ist
alles noch in der Planung. Zudem haben Schule und Studium zurzeit den
Vorrang.
Es folgen noch Anfang August im englischen Dunkeswell der World Cup 2019, zugleich auch die Europameisterschaft in dieser Disziplin. Hier gilt dann auch wieder die Einzelwertung.
Der Fallschirmclub Remscheid mit ihrem Präsidenten Klaus Mathies sind stolz auf diese Ergebnisse.
2009 machte die damals 17-jährige Lucia Lippold ihren ersten Fallschirmsprung in Leutkirch. Dieser war kein Tandemsprung. Lucia wusste, dass ihr das Springen gut gefallen würde und wollte sofort selbst springen und die Ausbildung zum Lizenzerwerb beginnen.
„Das hat mir nicht geschadet, aber empfehlen würde ich es
nicht“ sagt sie heute rückblickend.
Ende 2011 trat sie in die Bundeswehr ein, um sich voll und ganz dem Sport
widmen zu können. Ihren ersten internationalen Erfolg verbucht sie Ende 2012 in
Pisa, Italien, wo sie Bronze gewann. Noch im selben Jahr durfte sie an der WM
in Dubai teilnehmen und jeder war positiv überrascht, als sie dort den 5. Platz
in der damals noch für sie zutreffenden Juniorenwertung belegte.
2013 war ein sehr erfolgreiches Jahr für die Sportlerin. Sie gewann mehrere
Deutschlandcups, die Gesamtwertung des Deutschlandcups, wurde deutsche
Meisterin, gewann Bronze bei der Europameisterschaft in Russland und gewann
einen World Cup. Am meisten freute sie sich aber über ihre Bestleistung im
Zielspringen, die sie Ende 2013 in der Schweiz auf einem World Cup zeigte.
Nach einer Sprungpause trat sie dem FSC Remscheid bei, unter
dessen Flagge sie Ende 2014 erneut nach Dubai reiste um dort mit dem 8. Platz
bei der Dubai International Parachuting Championship
den Club zu vertreten.
2016 kam sie zum Speedskydiving und testete ihr fliegerisches Können unter extremen
Geschwindigkeiten. 2017 und 2018 wurde sie deutsche Meisterin. „Aber leider
nur, weil so wenig Frauen teilgenommen haben“ ergänzt die ehrgeizige Sportlerin
enttäuscht.
2019 ebenfalls beste Deutsche bei der DM in Bad Saulgau, erreichte sie
zusätzlich den zweiten Platz im international besetzten Ranking für die World
Series und gewann Silber.
Ihr bis dahin bester Sprung mit 372,43 km/h gilt als inoffizieller
deutscher Damenrekord.
Im Juni 2019 gewann sie wieder Silber in der Folgeetappe der World Series und
stellte den neuen deutschen Damenrekord auf: 406,83 km/h.
Das Finale der Series im August 2019 in England und die gleichzeitig
stattfindende Europameisterschaft im Speedskydiving stellt den Höhepunkt ihrer
sportlichen Karriere dar: Sie verbesserte den durch sie aufgestellten deutschen
Rekord erst auf 407,06, später auf 417,68 km/h und gewinnt die World Series
Wertung und wird Europameisterin.
Den europäischen Rekord verpasst sie um 0,57 km/h, worüber sie nicht traurig
ist: „Ich war sehr überrascht über den Sieg, da ich während des Wettbewerbs
nicht auf Ergebnisse gucke. Ich habe aber erwartet, Platz 3 oder 4 zu belegen.
Die 417,68 km/h machen mich wirklich stolz und damit hätte ich niemals
gerechnet. Dem europäischen Rekord so nah zu sein, ist doch großartig.“
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